Ohne Leichtigkeit werden alle Bewegungen des Pferdes unnatürlich. - Nuno Oliveira
Ohne Leichtigkeit werden alle Bewegungen des Pferdes unnatürlich. - Nuno Oliveira

Françoise, Dali und Pepito

Mein Pferd Dali habe ich mir 2001 als gewisse Herausforderung gekauft. Ich habe mir damals das Reiten einfacher vorgestellt. Dali hat mir allerdings schnell meine Grenzen gezeigt und sogar die der veschiedenen Trainer. Irgendwann wußte ich endgültig keine Lösung mehr, reiterlich und im allgemeinen Umgang mit Dali. Dali konnte sehr unuhig, explosiv, ja sogar unberechenbar sein. Erst die Arbeit mit Jenny seit Ende 2009 hat mit erlaubt, wieder richtig Zugang zu meinem Pferd zu finden. Ich konnte wieder klar mit ihm am Boden kommunizieren. Dali wurde zusehends ruhiger und ausgeglichener.

Ich arbeite Dali wegen seines Alters nur noch an der Longe und an der Hand (Spaziergänge, Trail). Dali ist mitlerweile sehr schön bemuskelt und rund. Sein Hals ist gewölbt, sein Trapezmuskel hat sich aufgebaut, sein Rücken ist gestärkt und hochgekommen und seine Hinterhand hat mehr Kraft. Er kann sich an der Longe abstrecken und dehnen und der Kontakt am Kappzaum ist ganz leicht und fein. Er hat einen besseren Takt bekommen und sein Rücken kommt in's Schwingen. Er ist immer weniger spanning, kann immer mehr loslgelassen laufen und schnauft dann auch mehrmals ab. Das Überreagieren wie z.B. in die Luft springen oder Buckeln ist schon sehr lange nicht mehr vorgekommen. Wenn Dali sich mal erschreckt, kann er sich heute sehr schnell wieder beruhigen und zu seiner Losgelassenheit zurückfinden. Erst so macht es richtig Spaß mit ihm und Stress haben wir schon lange keinen mehr.

 

Bericht Pepito:

Ich habe mir Anfang 2011 ein 6jähriges Reitpferd gekauft. Pepito war sehr schief und dazu noch hypermobil, der Rücken war fest und spannig, und in der Hinterhand hatte er gar keine Kraft. Ich habe jeden Monat mit Jenny zusammengearbeitet. Relativ schnell ist der Rücken hochgekommen. Die Hinterhand hat mehr Kraft gekriegt, und Pepito konnte erstmals hinten besser auf- und unterfußen. Er konnte seinen Takt finden und musste nicht mehr eilen, losschießen oder bremsen. Er ist durch das Geraderichten auch immer weniger in den Schultern gekippt und wurde immer stabiler. Die schlimmen Taktfehler sind heute nicht mehr zu sehen. Pepito hat sichtbar aufgemuskelt in Hals, Widerrist, Rücken und in der Hinterhand. Er ist konzentrierter geworden, losgelassener, in Selbsttragung und zieht sich selber an das Gebiss heran über seinen schwingenden Rücken und seine aktive Hinterhand.

Mir gefällt besonders die ganzheitliche Sicht in Jennys Reitweise. Das Pferd ist ein Partner, mit dem ich jederzeit in Kommunikation bin, und die Lektion steht nicht im Vordergrund. Der Reitschüler bekomt nicht nur Techniker vermittelt, sondern auch und vor allem ein Reitgefühl und eine Schulung des Blickes, um seinen Wg immer wieder selber überprüfen zu können. Der Schüler kann so über Wochen autonom weiterarbeite. Das tiefe Verständnis von Anatomie und deren Zusammenhängen habe ich in sonstigen Reitunterrichten immer vermisst. Auch das ganzheitliche Verstehen und Lösen von Problemen gefällt mir sehr gut. Zum Beispiel entsteht ein Problem nicht immer nur aus Ungehorsam, es kann auch eine anatomische Ursache zugrunde liegen. Es kann natürlich auch eine Mischung aus beidem sein, was auch des Öfteren der Fall ist. Die Kunst liegt dann darin, verständnisvoll genug zu sein, an der Ursache zu arbeiten, aber auch streng genug, damit aus dem Problem nicht doch noch eine Marotte wird. Mit Jennys Reiteinheiten habe ich es geschafft, mein Pferd besser zu bemuskeln, also gesund zu halten, zudem ein schönes Reitgefühl und eine schöne Bewegung des Pferdes zu gestalten. Das Pferd ist auch mehr den je ein Partner, ein Lebewesen, das kommuniziert und respektiert wird und das nicht in eine Position gezwungen wird, sondern im Lernprozess aktiv miteinbezogen ist. Das Pferd kann also selber herausfinden, was angenehm ist, und daher wird das Gelernte auch im Gehirn und im Bewegungsmuster des Pferdes verinnerlicht. Allerdings ist dies ein sehr bescheidener und langer Weg, aber auch ein sehr schöner und respektvoller Weg, den ich persönlich nicht mehr verlassen möchte.

 

Françoise    

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© Jenny Newiak